Verhaltenstherapie – Körperarbeit, Schmerztherapie, Entspannungstherapie, Stressmanagment

KKT – Beispiel Angst

KKT – Beispiel Angst

Schmerz als Ausdruck (myofaszialer) Spannung auf körperlicher Ebene entspricht der Angst auf psychischer. Beide spielen sowohl bei der Entstehung als auch der Behandlung körperlicher und psychischer Probleme und Krankheiten immer eine Rolle – ob sie nun unbewusst sind oder zentral und im Vordergrund erlebt werden wie bei chronischen Schmerzerkrankungen, Angststörungen, Depression und Posttraumatischen Belastungsstörungen.

Angst ist wie Schmerz zunächst eine sinnvolle Spannungsreaktion, die dem Schutz dient. Wie er wird sie im Gehirn produziert, hat viele Erscheinungsformen und Namen und ist ein höchst individueller und situativer Prozess. Und genau wie Schmerz, dessen Angst-Komponente bestimmt wie „schlimm“ er ist, hat Angst immer eine myofasziale Spannungsgrundlage, die vor allem in Verbindung mit Schmerzen ihre Ausprägung ausmacht. Die Redewendung der „Angst im Nacken“ bringt dies zum Ausdruck. Aus der Hirnforschung wird klar: ich erlebe Angst deshalb als Angst, weil ich die spezifische Muskelspannung (im Nacken) wahrnehme. 13, 25,88 Diese wird durch die Angst wiederum intensiver und kann zum Schmerz werden. Der Mensch kann in eine Spirale aus Spannung, Angst und Schmerz geraten mit der Folge chronischer Schmerzen, Angststörungen und weiterer körperlicher, psychischer und psychosomatischer Krankheiten.

Für die therapeutische Behandlung von Angstproblemen heißt das, dass eine Berücksichtigung der Muskelspannung dabei, also eine integrierte (kommunikative) Arbeit auf Körperebene wie in der KKT den (langfristigen) Erfolg bestimmt und oft erst ermöglicht. Die bei uns übliche medikamentöse Angstbetäubung ergänzt und getrennt davon durch Psychotherapie reicht zur effektiven Behandlung oft nicht aus. Nicht selten wird aus dem Angst- dann ein Schmerzproblem oder eine andere Krankheit. Wie beim Schmerz geht es nicht darum, die Angst zu „beseitigen, zu „betäuben“, zu „kontrollieren“ und zu „besiegen“, sondern sie über Spannungsregulation als Symptom, mit dem mich mein Gehirn auf meine Spannung hinweisen möchte, überflüssig zu machen. Und darum geht es in der KKT.