Verhaltenstherapie – Körperarbeit, Schmerztherapie, Entspannungstherapie, Stressmanagment

Körper und Psyche in unserer Medizin

Körper und Psyche in der Medizin

In der Medizin geht es schon immer um die Einheit von Körper und Geist bzw. Psyche. Jeder weiß aus Erfahrung, dass körperliche Probleme mit psychischen Erscheinungen und psychische Probleme mit körperlichen Auffälligkeiten einher gehen. Deshalb gibt es „ganzheitliche“, „bio-psycho-soziale“ Behandlungskonzepte. Dabei behandeln Ärzte und Physiotherapeuten mit Operationen, Medikamenten und speziellen Methoden objektive körperliche Defekte und Störungen, bei Bedarf kümmern sich Psychologen zusätzlich um die „psychischen Aspekte“, d.h. die subjektiven Probleme des Patienten dabei, also seine Wahrnehmungen, Gefühle und Gedanken sowie daraus resultierendes (Problem-)Verhalten. Sie helfen über (verbale) Kommunikation Krankheit und Schmerz zu „bewältigen“, Lösungen zu finden und Verhalten zu ändern. Dabei spielen bei mechanischen Behandlungen psychische, in der Psychotherapie (speziell Verhaltenstherapie) körperliche Prozesse nur eine untergeordnete Rolle und werden kaum gezielt integriert. Das heißt, „ganzheitliches“ Behandeln bedeutet eine mehr oder weniger aufeinander abgestimmte, jedoch faktisch getrennte Behandlung von Körper und Psyche.

Die Forschung erfasst Prozesse im Nervensystem zur Steuerung körperlicher und psychischer Vorgänge immer genauer 22, 36 und zeigt, dass die psychische Entwicklung von körperlichen Prozessen abhängt und wiederum auf sie zurück wirkt 11, 38.Körper und Psyche sind also nicht nur miteinander verbunden, sie bedingen und bestimmen sich wechselseitig. Sie sind zwei Seiten einer Medaille, von denen jede die andere für ihre Existenz braucht! Hierfür gibt es aus der Wissenschaft den Begriff „Embodiment“. (Weil es das zentrale Thema ist, gebe ich hierzu viele Literaturhinweise: 4, 17, 23, 25, 31, 32, 41, 42, 56, 74, 75, 77, 78, 79, 81, 88, 93)

Mittlerweile gibt es viele Behandlungskonzepte, die dies umzusetzen möchten. Doch bleibt es bei genauer Betrachtung oft bei einer bloßen Addition körperlicher und psychischer Maßnahmen und damit bei der Trennung, sodass komplexe, chronische Probleme dauerhaft nicht gelöst werden. Was bleibt sind ratlose, „austherapierte“ Patienten, die sich alleine gelassen, in ihrem Leid nicht verstanden und oft sogar „selber schuld“ fühlen. Symptome werden mit vielen Medikamenten „betäubt“ und alle damit unweigerlich verbundenen Nebenwirkungen und Probleme in Kauf genommen. Die Wirksamkeit jeder Behandlung, auch von Medikamenten hängt davon ab wie der Patient sie erlebt, es ihm und dem Therapeuten dabei geht und sie dazu stehen – also von unbewussten körperlichen und psychischen (Spannungs-)Prozessen in beiden. Sie gilt es in der Therapie gezielt zu behandeln.